Die Fernsehkarriere der Glücksspirale

Die Glücksspirale ist eine Institution, die aus dem deutschen Mainstream kaum noch wegzudenken ist. Auch wenn das Glücksspiel häufig mit Unbehagen verfolgt wird, zeigten die Betreiber von Anfang an auf, das Herz am rechten Fleck zu haben und parallel zu einer garantierten Sofortrente und hohen Gewinnen gemeinnützige Zwecke zu unterstützen.

In den ersten fünf Jahren wurden über den "Olympia-Groschen" unter anderem die Olympischen Spiele und später auch die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 mitfinanziert. Um niemals den Anschluss zu verlieren, gelang es der Glücksspirale immer wieder, ihr Ansehen über Werbeclips und verschiedene TV-Sendungen zu stärken.

Ein Anspruch, der die Rentenlotterie stets in der Mitte der Gesellschaft positionierte - ohne Ängste vor üblen Machenschaften oder einem garantierten Verlustgeschäft, von dem nur finstere Hintermänner profitieren.

Der Glücksreport beweist die guten Absichten

In den frühen Achtzigern versuchte das Unternehmen mehrfach, medial Fuß zu fassen. Und das mit Erfolg: Der Glücksreport legte schon im Jahr 1982 offen, an welche Adressen die Fördergelder flossen. Zu Wort kamen unter anderem Sportler und Vereine, die auf die Unterstützung der Lotterie angewiesen waren.

Nur ein Jahr später ging die Großoffensive weiter: Mit witzigen Fernsehclips um Walter Giller, Eddi Arent, Benno Hoffmann und Helga Pedderson präsentierte sich die Glücksspirale von ihrer humorvollen Seite – und legte den Grundstein für eine weitere regelmäßig ausgestrahlte Sendung, die genau aufzeigte, dass die Chancen höher sind als bei der Konkurrenz. Dass die Lukrativität mit einer eigenständigen Sofortrente in exakt diesem Zeitraum untermauert wurde, ist alles andere als ein Zufall.

Wurde der Betrag zunächst auf 3.000 DM monatlich festgelegt, stieg er pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum 1990 auf den doppelten Wert an! Das "zweite Gehalt" erwies sich als mustergültiges Beispiel, sich von den vielen anderen Lotterien abzuheben und die eigenen Vorteile in den Fokus zu rücken!

Unterhaltung mit Kai Pflaume und Guido Cantz

Der große Bedarf an abendfüllender Unterhaltung ging in den Neunzigern auch an der Glücksspirale nicht vorbei. Ab 1996 führte Kai Pflaume einmal monatlich durch das Programm, um neben spannenden Spielen so manchen Gewinn zu verteilen.

Zu Beginn des Jahrtausends übernahm Christian Clerici das Ruder und präsentierte mit "Kleine ganz groß – Die Show der Glücksspirale" den offiziellen Nachfolger des Formats. Das bekannteste Werbegesicht der Lotterie stellt jedoch bis heute Guido Cantz dar, der zwischen 2005 und 2008 das Erfolgskonzept "Deal or no Deal" übernahm und unter dem Banner der Glücksspirale zahlreiche Koffer zu vergeben hatte.

Glückliche Spieler freuten sich über 250.000 Euro, Unglückspilze verließen das Studio immerhin mit einem Cent!